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14.10.2016

Wirtschaft trifft Politik

(Landkreis Ravensburg / Wolfegg) - Die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben traf sich am Dienstag in Wolfegg mit Kommunalvertretern aus dem Landkreis Ravensburg. Rund 60 Kommunalpolitiker waren in die Zehntscheuer Gessenried im Bauernhaus-Museum in Wolfegg gekommen, um die Arbeit der IHK kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Dominierende Themen waren das Gewerbegebiet IKOWA, die Verkehrsanbindung, Breitband und Flüchtlinge.


Fachkräfte

Themen wie Bildung, Infrastruktur - vor allem Verkehr und Breitbandversorgung - sowie Fachkräftesicherung hätten derzeit Priorität, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Peter Jany in seinem Hauptvortrag. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Ravensburg sei in den Jahren 1990 bis 2014 um rund 25 Prozent gestiegen. Angesichts der demografischen Entwicklung und geringerer Schülerzahlen seien solche Wachstumsraten nicht wiederholbar. Die Region habe weiterhin einen hohen Fachkräftebedarf. Durchschnittlich fehlen pro Jahr 13.500 qualifizierte Arbeitskräfte.


Verkehrsanbindung

Die Straßenanbindung sei auch im Landkreis Ravensburg mit der B 30 und B 32 als wichtige Erschließungs- und Transitachse mit hohem Schwerverkehrsanteil ein Top-Thema. Die IHK setze sich dafür ein, dass möglichst bald mit den Planungen des Molldiete-Tunnels in Ravensburg und der Ortsumfahrung Gaisbeuren / Enzisreute begonnen werde. Allerdings verfüge das Land derzeit über zu wenige Planungsressourcen. Landtagsabgeordneter Raimund Haser (CDU) ergänzte, das Problem sei erkannt und man arbeite daran, neue Stellen zu besetzen, allerdings sei der Markt für entsprechende Fachkräfte ziemlich leer gefegt und ein Job in der freien Wirtschaft oft lukrativer.

Angesprochen auf die mangelhafte Verkehrsinfrastruktur im Landkreis Ravensburg erwiderte Landrat Harald Sievers: "Wir dürfen in den Anstrengungen nicht nachlassen und müssen weiter dicke Bretter bohren. Die Elektrifizierung der Südbahn Ulm-Lindau und Allgäubahn München-Lindau bis 2023 sind Meilensteine, die uns ein großes Stück nach vorne bringen. Wir müssen Schritt für Schritt auch die Defizite bei den Straßen beheben, das sind wir schon allein der prosperierenden Wirtschaft schuldig."


Gewerbegebiete

Sorgen bereite der IHK die zunehmend schwierige Ausweisung von Gewerbegebieten. Von einem "Flächenfraß" könne in der Region angesichts eines im Landesvergleich niedrigen Anteils der Verkehrs- und Siedlungsflächen nicht die Rede sein, so Jany. Das geplante interkommunale Gewerbegebiet IKOWA an der A 96 bei Kißlegg würde mit entsprechenden Flächenrücknahmen an anderer Stelle einhergehen, umso unverständlicher seien die Vorwürfe des ungezügelten Flächenverbrauchs. Die IHK habe vor dem Zweckverband und den beteiligten Bürgermeistern größten Respekt, das Vorhaben trotz Widerständen und der vom Verwaltungsgerichtshof bemängelten Formfehler voranzubringen.


Breitband

Bundestagsabgeordneter Waldemar Westermayer (CDU) wies bei der Diskussion um die Wichtigkeit leistungsfähiger Breitbandanschlüsse auf nicht abgerufene Fördermittel beim Bund hin. Oliver Spieß, Bürgermeister von Fronreute und Vorsitzender des Zweckverbandes Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg, entgegnete, Baden-Württemberg verfolge mit der stärkeren Ausrichtung auf Glasfaseranschlüsse einen anderen und sinnvolleren Weg und es gelte, die Förderungen aus Stuttgart und Berlin besser zu verzahnen.


Flüchtlinge

Bei der Aussprache zum Thema Flüchtlinge waren sich die Anwesenden einig, dass die Integration in den Arbeitsmarkt Zeit und Geduld brauche. Von früheren Einwanderungswellen wisse man, dass dafür etwa zehn Jahre erforderlich seien. "Vor allem im Hotel- und Gaststättenbereich sehen wir großes Potenzial, schon heute beobachtbare Engpässe künftig mit Flüchtlingen abdecken zu können", zeigte sich Jany abschließend zuversichtlich.


 




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Es ist an der Zeit, dass Politiker, Entscheidungsträger und große Städte den ländlichen Raum nicht mehr vernachlässigen und respektvoller mit dessen Bewohnern umgehen.

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