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27.08.2025

579 Unfälle auf der B 30 im Jahr 2024

Das Bild zeigt das Säulendiagramm "Statistischer Unfallvergleich 2022-2024"

(Wiesbaden) - Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden stellte im Juli 2025 die bundesweite Statistik der Straßenverkehrsunfälle 2024 vor: Deutschlandweit verunglückten im vergangenen Jahr 2.770 Menschen tödlich, rund 365.000 wurden verletzt. Die Polizei zählte bundesweit rund 2,5 Millionen Verkehrsunfälle.

Wie in den Vorjahren ereigneten sich 2024 die meisten Unfälle mit Personenschaden innerhalb von Ortschaften (74%), 33% der Getöteten wurden hier registriert. Die meisten Verkehrstoten gab es auf dem Straßentyp „Landstraße“ (57%). Auf den Autobahnen wurden 10% aller Getöteten gezählt.

Unfälle auf den Straßen außerhalb von Ortschaften hatten u. a. wegen höherer Fahrgeschwindigkeiten gravierendere Folgen als auf Straßen innerorts. Risikofaktoren auf Landstraßen sind: Fehlende Trennungen zum Gegenverkehr, unübersichtliche Überholmöglichkeiten, Kreuzungen oder ungeschützte Hindernisse neben der Fahrbahn.

 

579 Verkehrsunfälle 2024 auf der B 30

579 Verkehrsunfälle ereigneten sich 2024 auf der B 30. Dabei verunglückten 173 Menschen: zwei verstarben, 22 wurden schwer und 149 leicht verletzt. Mindestens 704 Fahrzeuge waren beteiligt. Bei 106 Unfällen entstand Sachschaden von rd. 1,9 Mio. Euro. Zu 473 Unfällen liegen keine ausreichenden Daten über die Schadenshöhe vor. Der volkswirtschaftliche Schaden bekannt gewordener Verkehrsunfälle beträgt nach den Unfallkostensätzen der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen ca. 7,8 Mio. Euro.

Auch im Jahr 2024 ereigneten sich auf den ausgebauten Streckenabschnitten der B 30 weniger schwerwiegende Unfälle, als auf den nicht voll ausgebauten Streckenabschnitten: Mit einem Längenanteil von ca. 47% ereigneten sich auf den nicht voll ausgebauten Streckenabschnitten rund 71% aller schweren Verkehrsunfälle. 72% der Verunglückten, 75% der Leicht- und 77% der Schwerverletzten sowie einer von zwei Verkehrstoten wurden dort gezählt.

Auf den nicht zweibahnigen Streckenabschnitten von Ravensburg bis Friedrichshafen verunglückten sechs Menschen schwer und 69 leicht. Dies betraf vor allem die Ortsdurchfahrten Meckenbeuren mit Ortsteilen sowie Friedrichshafen.

Auf dem Streckenabschnitt nördlich von Baindt bis Biberach/Riß verunglückten elf Menschen schwer und 42 leicht, ein Mensch starb. Die Unfallschwerpunkte lagen bei Gaisbeuren, Enzisreute und Unteressendorf.

Auffällig ist ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Etwa 10% aller Unfälle ereigneten sich zwischen Ulm und Biberach. Dagegen entfallen etwa 90% auf den übrigen Abschnitt von Biberach bis Friedrichshafen. Allein auf den Landkreis Ravensburg und den Bodenseekreis entfallen rund 85% der Unfälle.

 

Langzeitbetrachtung 2006-2024

In den letzten 19 Jahren gab es auf der B 30 zwischen Ulm und Friedrichshafen 68% mehr Unfälle mit Todesfolge als im Durchschnitt auf Bundesstraßen in Deutschland. Auf den ausgebauten Streckenabschnitten kamen 6% mehr Menschen zu Tode als im Bundesdurchschnitt. Auf den nicht ausgebauten Streckenabschnitten waren es 140% und von nördlich von Baindt bis nach Biberach an der Riß 205% mehr. Von Ravensburg bis Friedrichshafen waren es 26% mehr.

Das deutliche Nord-Süd-Gefälle bei den Straßenverkehrsunfällen an der B 30 belegen auch die Anteile der verunglückten Personen von 2006-2024. Auf den Landkreis Ravensburg und den Bodenseekreis entfielen 64% der Verunglückten, 55% der Schwerverletzten und 67% der Leichtverletzten. Bei der Zahl der Verkehrstoten zeigt sich eine Konzentration auf die Landkreise Biberach und Ravensburg mit einem Anteil von 81%.

 

Unfallschwerpunkte

Das „Merkblatt zur örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen“ (M Uko) gibt Hinweise zur Erkennung von Unfallschwerpunkten.

Bei strikter Auslegung gibt es nach der Dreijahreskarte 2022–2024 an der B 30 insgesamt 14 Unfallschwerpunkte: Unfallhäufungsstellen in Friedrichshafen (1), Lochbrücke (3), Meckenbeuren-Buch (1), bei Untereschach (2) und Ravensburg (1). Hinzu kommen Unfallhäufungslinien bei Lochbrücke (1), Meckenbeuren (1), Untereschach (1), Enzisreute (1), Gaisbeuren (1) und Unteressendorf (1).

In Baden-Württemberg werden abweichende Ausdehnungen gegenüber dem Merkblatt angewandt. Deshalb können Unfallschwerpunkte teilweise anders bewertet werden.

 

Erprobung einer 10-Jahreskarte

Die „Initiative B30“ hat 2025 erstmals eine 10-Jahreskarte erstellt, die alle Unfälle mit Personenschaden von 2015 bis 2024 umfasst. Damit lassen sich langfristige Unfallschwerpunkte zuverlässiger erkennen als in 3-Jahreskarten, bei denen Schwerpunkte häufiger erscheinen und wieder verschwinden. Zugleich ist eine reine Langfristerfassung über mehrere Jahrzehnte ungenau. Die 10-Jahreskarte stellt einen Mittelweg dar. Ermittelt wurde in der ersten Karte eine Unfallhäufungsstelle: die Löwenkreuzung in Friedrichshafen sowie drei Unfallhäufungslinien: von Gaisbeuren bis zum Urbachviadukt Bad Waldsee, nördlich von Bad Waldsee bis Schellenberg und bei Oberessendorf.

Weitere Informationen erscheinen in den nächsten Tagen im neuen B 30-Insider, Ausgabe 4/2025.

Das Bild zeigt die 3-Jahreskarte 2022-2024

Das Bild zeigt die 10-Jahreskarte 2015-2024


 




Zeit zu handeln

Im ländlichen Raum fordern Bewohnerinnen und Bewohner eine respektvolle und ernste Verkehrspolitik. Eine Ungleichbehandlung gegenüber Städten muss abgebaut werden.

Im Ländlichen Raum orientiert sich eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik am tatsächlichen Bedarf. Staus und Unfallschwerpunkte müssen beseitigt werden.

Die Ungleichbehandlung zwischen Ost und West, Nord und Süd, Stadt und Land, Autobahn und Bundesstraße muss beendet werden.

Zukunft fördern

Die „Initiative B30“ setzt sich für nachhaltige Verbesserungen an der Bundesstraße 30 von Baindt bis Biberach an der Riß in Oberschwaben ein. Unser Ziel: Eine sichere, leistungsfähige und zukunftsfähige Infrastruktur, die Mobilität und Lebensqualität stärkt, Städte und Wirtschaftsstandorte verbindet und die Region nach vorne bringt.

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