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11.03.2016

Position der Kandidaten im Wahlkreis Wangen-Illertal

(Wahlkreis Wangen-Illertal) - Wie soll die Verkehrsinfrastruktur in den nächsten fünf Jahren verbessert werden? Das Wochenblatt hat die Kandidaten zur Landtagswahl 2016 im Wahlkreis Wangen-Illertal befragt.



VERKEHR VERMEIDEN UND VERLAGERN
BRAUCHT MAN IM LANDKREIS ANREIZE ZUM UMSTEIGEN AUF BAHN, BUS, FAHRRAD?

Raimund Haser (CDU)
Hier wird investiert, das soll auch so bleiben. Im Radverkehr liegt touristisch und im ortsnahen Pendlerverkehr großes Potenzial. Der ländliche Raum ist künftig auf den Individualverkehr angewiesen. Ich hoffe auf Impulse von der Elektrifizierung von Allgäu- und Südbahn.

Petra Krebs (GRÜNE)
Mit der Mobilitätsgarantie für einen verlässlichen Stundentakt wird es bestimmt möglich sein, mehr Menschen in den ÖPNV zu bringen. Dennoch braucht es vor allem bei den Menschen ein Umdenken, welche Wege und Besorgungen mit welchen Verkehrsmitteln zu erledigen sind.

Christian Röhl (SPD)
Ja, wir setzen uns für die Stärkung des ÖPNVs ein. Die Elektrifizierung der Südbahn und der Ällgaubahn sind hierbei sehr wichtige Bausteine. Eine starke Region braucht einen starken Nahverkehr.

Ralf Sauer (FDP)
Nein. Auch ÖPNV sollte sich so weit wie möglich finanziell tragen. Weitere Anreize bedeuten zwangsläufig eine höhere finanzielle Belastung der Bürger, die nur durch höhere Steuern oder Abgaben aufgebracht werden können.

Michael Konieczny (DIE LINKE)
Die Taktzeiten des ÖPNV müssen verkürzt werden. Auch innerhalb der Schulferien. Für die sozial Schwächeren fordern wir ein Sozialticket.

Friedrich-Thorsten Müller (AfD)
Ja, der Landkreis muss fahrrad- und e-Bike freundlicher werden, der ÖPNV muss gefördert und ausgebaut werden. Manche Strecken können durch das Aufkommen der e-Bikes künftig trotz Steigungen für den Alltagsradverkehr interessant werden.

Julian Aicher (ÖDP)
ÖPNV wo er funktioniert/funktionieren kann - bestärken. Wo ÖPNV mit Bus und Bahn unterm Strich gerechnet immer zu teuer erscheint: durchdachte, „intelligente“ Verkehrskonzepte weiter fördern


STRASSENBAU
DREI STRASSENPROJEKTE IN OBERSCHWABEN, DIE DRINGEND GEBAUT WERDEN MÜSSEN:

Raimund Haser (CDU)
Entlang der B 30 zwischen Ravensburg und Biberach und nördlich des Bodensees in der Ost-West-Verbindung müssen wir dringend weiterkommen. Und die vom grünen Verkehrsministerium gestoppten Ortsumfahrungspläne wieder aufnehmen und zum Abschluss bringen

Petra Krebs (GRÜNE)
Straßenbau wird in Baden-Württemberg erstmalig mit einer Prioritätenliste transparent und nachvollziehbar geplant. Nach dieser Liste arbeiten wir auch in Oberschwaben die Vorhaben ab. Unser Schwerpunkt wird aber weiterhin auf Sanierung vor Neubau liegen.

Christian Röhl (SPD)
Für mich sind die drei zentralen Projekte im Straßenbau der flächendeckende Ausbau der B 30 speziell um Gaisbeuren und Enzisreute sowie die Ortsumfahrungen von L 265 Kißlegg und B 12 Großholzleute.

Ralf Sauer (FDP)
Ausbau B 30 zwischen Bad Walsee und Weingarten, Ortsumfahrungen Leutkirch und Kißlegg.

Michael Konieczny (DIE LINKE)
Die Sanierung bestehender Straßen und der Ausbau des ÖPNV hat Vorrang. Güter gehören auf die Schiene. Danach schauen wir, was noch an Bedarf da ist.

Friedrich-Thorsten Müller (AfD)
Eine leistungsfähige Achse Biberach-Ravensburg-Friedrichshafen-Stockach inkl. Molldiete-Tunnel in Ravensburg, eine Ortsumfahrung in Kißlegg und ein besseres Radwegenetz.

Julian Aicher (ÖDP)
Sollte ich in den Landtag gewählt werden, würde ich folgende Anfrage stellen: Wie weit sind die geplanten Radwege gemäß Radwegekonzept? Welche ganz praktischen Erfahrungen gibt es?



UNNÖTIGE PROJEKTE
GIBT ES GEPLANTE VERKEHRSPROJEKTE, AUF DIE SIE VERZICHTEN KÖNNEN?

Raimund Haser (CDU)
Wären welche geplant, könnte man die Frage beantworten. Aber wo nichts geplant wird, kann man auch nichts ablehnen.

Petra Krebs (GRÜNE)
Siehe vorherige Frage.

Christian Röhl (SPD)
Wir haben ein Infrastrukturdefizit im ländlichen Raum, im Allgäu und Oberschwaben. Die Union hat dieses herrliche Land zu lange vernachlässigt. Ich sehe kein entbehrliches Projekt.

Ralf Sauer (FDP)
Nein.

Michael Konieczny (DIE LINKE)
Ja, Stuttgart 21! Es werden Gelder verbraten, die locker für sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau, ein Sozialticket und bessere Bildung genutzt werden könnten.

Friedrich-Thorsten Müller (AfD)
Es müsste im Straßenverkehr eher mehr als weniger investiert werden. Viele Überlandstraßen im Allgäu und Oberschwaben sind nicht ausreichend ausgebaut. Es fehlt auch noch manche Ortsumfahrung.

Julian Aicher (ÖDP)
Keine Antwort.


 




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Wir leben in einer Zeit, in der einige Menschen das Gefühl haben, dass die Regierung sie nicht mehr berücksichtigt. Manche Politiker lehnen nur noch den Individualverkehr ab und setzen ausschließlich auf öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder, während andere unkontrolliert den Autobahnverkehr fördern. Diejenigen, die dazwischen liegen, bleiben oft auf der Strecke.

Es ist an der Zeit, dass Politiker, Entscheidungsträger und große Städte den ländlichen Raum nicht mehr vernachlässigen und respektvoller mit dessen Bewohnern umgehen.

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Die "Initiative B30" kämpft für nachhaltige Verbesserungen entlang der Bundesstraße 30 von Baindt bis Biberach/Riß in Oberschwaben. Unser Ziel ist es, eine sichere, zukunftsorientierte Infrastruktur zu schaffen, die Mobilität und Lebensqualität fördert, Städte und Wirtschaftsstandorte verbindet und die Region stärkt.

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