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10.01.2019

Staustunden 2018 deutlich gestiegen

Karte(Region) - Keine Besserung in Sicht: Rund 3.750 Staus gab es 2018 auf der Bundesstraße 30 von Ulm bis Friedrichshafen. Die Staulänge summierte sich auf rund 4.900 km. Auto- und Lkw-Fahrer verbrachten rund 3.056 Stunden im Stau - rund 22 Prozent mehr als 2017. Besonders häufig staute es sich 2018 bei Ravensburg, Gaisbeuren und von Meckenbeuren bis Friedrichshafen. Die Hauptursache für Staus ist weiterhin hohes Verkehrsaufkommen. Das ergab eine Auswertung der Verkehrsmeldungen aus dem letzten Jahr, die die "Initiative B30" in dieser Woche vorgelegt hat.

 

Stauschwerpunkte

Auf der B 30 staute es sich 2018 am häufigsten bei Ravensburg (1.205 Staus, 1.287 km, 952 Staustunden), Gaisbeuren (765 Staus, 1.273 km, 652 Staustunden), Lochbrücke/Friedrichshafen (482 Staus, 510 km, 442 Staustunden) und Meckenbeuren (236 Staus, 250 km, 190 Staustunden).

Die größten Engpässe zwischen Ulm und Friedrichshafen waren der Streckenabschnitt von Bad Waldsee bis zum Beginn der Ausbaustrecke beim Egelsee und der Süden von Ravensburg. Dabei gab es auch Unterschiede in den Fahrtrichtungen:

In Fahrtrichtung Ulm staute sich der Verkehr vor allem vor Ravensburg (494 km), Gaisbeuren (466 km) und einer Brückenbaustelle bei Dellmensingen (262 km). Dellmensingen liegt zwischen Laupheim und Ulm.

In der Fahrtrichtung Friedrichshafen kam es vor allem vor Gaisbeuren (569 km), dem Ausbauende Ravensburg-Süd (315 km) und einer Brückenbaustelle bei Dellmensingen (237 km) zu Staus.

 

Werktage besonders betroffen

Die meisten Staus wurden an Werktagen von 7.05 - 9.00 Uhr und 15.40 - 19.00 Uhr gezählt - an Samstagen, Sonn- und Feiertagen hingegen nur wenige. Stauursachen waren vor allem hohes Verkehrsaufkommen (75,1%), Baustellen (17,1%), Umleitungen (5,4%) und Unfälle (2,0%).

 

Staus im Jahresverlauf

Die meisten Staus gab es im Oktober, die wenigsten im August. Traditionell finden im Oktober große Messen in Ravensburg und Friedrichshafen statt. Der August ist dagegen ein Ferienmonat.

 

Langfristiger Vergleich

Im Vergleich der Jahre 2015 bis 2018 zeigen sich deutliche Stauzunahmen im Bereich von Gaisbeuren/Enzisreute, Ravensburg und Meckenbeuren/Lochbrücke.

 

Bundesweiter Vergleich

Bundesweite Vergleichszahlen liegen im Moment noch nicht vor. Voraussichtlich im Frühjahr wird der ADAC bundesweite Zahlen vorlegen.

 

Regionales Ergebnis für Gaisbeuren und Enzisreute

Der betrachtete Streckenabschnitt der B 30 beginnt am Anschluss Bad Waldsee-Süd und reicht bis zum Beginn der Ausbaustrecke beim Egelsee. Der gesamte Streckenabschnitt ist hoch belastet und nach dem Stand der Technik überlastet. Da sich der schwere Güterverkehr aus dem Bodenseeraum im Süden von Ravensburg sammelt und gebündelt nach Norden abfließt, besteht zudem eine sehr hohe Belastung durch schwere Lkw. Dadurch wird der Verkehrsfluss zusätzlich beeinträchtigt. 2018 kamen Umleitungen des Lkw-Verkehrs wegen Bauarbeiten auf der B 32 Altshausen - Vorsee hinzu.
 

Zusammengefasst stellte sich die Stausituation 2018 dar:

Bereich Gaisbeuren mit EnzisreuteAnzahl Staus765
 Staulänge1.272,5 km
 Staustunden651,6 h

 
Am Morgen waren Staus stärker in Fahrtrichtung Ravensburg ausgeprägt (85% der morgendlichen Staus) und konzentrierten sich auf Gaisbeuren. Abends kam es ebenfalls vor allem vor Gaisbeuren zu Staus. Diese verteilten sich dabei ungefähr gleichmäßig: In Fahrtrichtung Ravensburg zu 56% und in Richtung Biberach zu 44%. Auffällig ist die Zunahme von Staus vor Enzisreute, die 2018 ca. 9 Prozent der Staus auf dem Streckenabschnitt Bad Waldsee - Egelsee ausmachten.

Stauursachen waren vor allem hohes Verkehrsaufkommen (98,2%), Unfälle (1,4%) und Baustellen (0,3%). Zu Baustellen wurden auch Tagesbaustellen gezählt.

Die veränderten Ampelschaltungen der letzten Jahre führten im Ortsbereich Gaisbeuren zu einer Umverteilung von Staus auf beide Fahrtrichtungen der B 30 und den Zulaufstrecken. Die Zulaufstrecken sind in der Stauauswertung jedoch nicht berücksichtigt. Große einseitige Staulängen auf der B 30 reduzierten sich. Allerdings kommt es nun zu mehr Staus, die sich über einen längeren Zeitraum auf das Straßennetz vor Ort verteilen.

 

Regionales Ergebnis für Ravensburg und Weingarten

Der betrachtete Streckenabschnitt der B 30 beginnt an der Ausfahrt Weingarten und reicht bis zur Kreisgrenze mit dem Bodenseekreis zwischen Untereschach und Senglingen. Er umfasst sowohl stauanfällige Ausfahrten, das Ausbauende Ravensburg-Süd, die Südstadt von Ravensburg und den südlichen Streckenbereich bis Oberhofen sowie den 2018 bestehenden Baustellenbereich bei Untereschach.
 

Zusammengefasst stellte sich die Stausituation 2018 dar:

Bereich Ravensburg mit WeingartenAnzahl Staus1.205
 Staulänge1.287,4 km
 Staustunden951,6 h

 
Am Morgen waren Staus stärker in Fahrtrichtung Friedrichshafen ausgeprägt (65% der morgendlichen Staus). Staus konzentrierten sich dabei auf das Ausbauende Ravensburg-Süd (41% aller morgendlichen Staus), die südliche Stadteinfahrt Ravensburg aus Richtung Friedrichshafen (17%) sowie die Südstadt selbst in Richtung Friedrichshafen (12%). Am Abend werden Rückstaus aus Richtung Friedrichshafen oft als lästig empfunden. Diese machten 2018 jedoch nur 36% der abendlichen Staus aus. Insgesamt verteilten sich Staus am Abend auf beide Fahrtrichtungen: In Fahrtrichtung Friedrichshafen zu 54% und in Richtung Ravensburg/Ulm zu 46%. Ursächlich ist, dass es auch abends zu Staus vor dem Ausbauende Ravensburg-Süd und in der Ravensburger Südstadt sowie in weiteren Verlauf bis Oberhofen kommt.

Stauursachen waren vor allem hohes Verkehrsaufkommen (92,5%), Baustellen (6,7%) und Unfälle (0,6%). Zu Baustellen wurden auch Tagesbaustellen gezählt. Die meisten Staus wegen Baustellen entfielen auf den Streckenabschnitt von Untereschach bis Senglingen. Dort wurde im Zuge der "B30-Süd" eine Kreuzung errichtet.

Während die Kapazität der B 30 in der Ravensburger Südstadt erreicht und im Tagesverlauf mehrfach überschritten wird, stieg 2018 die Anzahl der Staus weiter an.

 

Regionales Ergebnis für Meckenbeuren und Lochbrücke

Für Meckenbeuren und Lochbrücke wird jährlich eine getrennte Stauauswertung erstellt. Grund ist einerseits der "Bruch" in der Verkehrsbelastung ab dem Kreisverkehr bei Lochbrücke. Dort trifft die stark befahrene L 333 aus Richtung Tettnang auf die B 30, was zu einer wesentlich höheren Verkehrsbelastung ab Lochbrücke in Richtung Friedrichshafen und damit zu einer anderen Stausituation führt, als in nördlicher Richtung. Andererseits ermöglicht eine getrennte Betrachtung Einzelergebnisse für den nahezu freien Streckenabschnitt vom Kreisverkehr bei Lochbrücke bis zum Ortseingang Friedrichshafen und dem stark bebauten Streckenabschnitt in nördlicher Richtung mit dem Ortsbereich von Meckenbeuren.
 

Zusammengefasst stellte sich die Stausituation 2018 dar:

Bereich MeckenbeurenAnzahl Staus236
 Staulänge250,2 km
 Staustunden189,7 h
Bereich Lochbrücke mit FriedrichshafenAnzahl Staus482
 Staulänge510,1 km
 Staustunden442,2 h

 
Am Morgen waren Staus stärker in Fahrtrichtung Friedrichshafen ausgeprägt (93% der morgendlichen Staus). Sie konzentrierten sich auf den Kreisverkehr bei Lochbrücke (53%) sowie den Streckenabschnitt vom Seewaldkreisel bis Friedrichshafen (26%). Abends kehrte sich die Situation um: 39% der Staus waren in Fahrtrichtung Friedrichshafen und 61% in Richtung Ravensburg zu verzeichnen. Dabei staute es sich vor allem von Buch bis Meckenbeuren (33% der abendlichen Staus), dem Seewaldkreisel bis Friedrichshafen (28%) und dem Seewaldkreisel bis Lochbrücke (27%).

Stauursachen im Ortsbereich Meckenbeuren waren vor allem hohes Verkehrsaufkommen (73,3%), Umleitungen (24,2%) und Unfälle (2,5%). Im Bereich von Lochbrücke bis Friedrichshafen waren es hohes Verkehrsaufkommen (70,1%), Umleitungen (29,0%) und Unfälle (0,8%).

Während die Kapazität der B 30 im Tagesverlauf mehrfach bei Lochbrücke/Friedrichshafen und im Ortsbereich Meckenbeuren erreicht wird, stieg die Anzahl der Staus, Staukilometer und Staustunden weiter an.


 




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Die "Initiative B30" kämpft für nachhaltige Verbesserungen entlang der Bundesstraße 30 von Baindt bis Biberach/Riß in Oberschwaben. Unser Ziel ist es, eine sichere, zukunftsorientierte Infrastruktur zu schaffen, die Mobilität und Lebensqualität fördert, Städte und Wirtschaftsstandorte verbindet und die Region stärkt.

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