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18.07.2012

"Initiative B 30" informiert sich über Verkehrslärm nördlich von Bad Waldsee

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(Schellenberg / Englerts) - Die "Initiative B 30"informierte sich Mitte Juli über den Verkehrslärm in Mattenhaus, Schellenberg und Englerts. Hintergrund ist die erste Bürgerbeteiligung zur Erstellung eines Lärmaktionsplanes der Stadt Bad Waldsee. Noch bis zum 23. Juli 2012 nimmt die Stadt Bad Waldsee Vorschläge an.

In Schellenberg berichtete Elvira Fischer: "Ich habe im Garten 60 bis 100 Dezibel gemessen. Wenn ich Ruhe möchte, muss ich einen anderen Ort aufsuchen." Auch eine Nachbarin fühlt sich erheblich gestört: "Es ist jedes vorbeifahrende Fahrzeug zu hören". Auch nachts sei es schlimm. "Ab 4.00 Uhr geht es richtig los", sagt Frau Fischer. Zur Verbesserung schlagen beide Frauen Lärmschutzwälle vor.

Ein Lärmschutzwall könnte auch nach Ansicht einer Bäuerin bei ihr sinnvoll sein. Zudem bestehe ein großes Unfallproblem. "Jeder in unserer Familie war schon von Unfällen betroffen." Auch das Überqueren der Fahrbahn sei schwierig. Die B 30 und der Radweg seien schwer einsehbar. Das bestätigt auch Frau Fischer. Dennoch liegt die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei 100 Stundenkilometern. Autos überholen hier besonders riskant.

Auf der Anhöhe in Schellenberg ist das Rauschen der Autos und Lkw auf der B 30 deutlich zu hören. "Auf einem 500 Meter langen Abschnitt entlag von unseren Feldern sind mindestens zwölf Menschen gestorben", erinnert sich eine Altbäuerin. Auch sie könne nachts bei geöffnetem Fenster nicht schlafen.

In Englerts steht ein Wohnhaus wenige Meter vom Fahrbahnrand der B 30. "Da braucht man keine Klingel mehr", sagt Annette Uhlenbrock. Es ist so laut, dass sie nicht mehr zu hören ist. "Vorne kann man nicht mehr stehen. Da kommt öfter jemand von der Straße ab - da kommt man nicht mehr weg. Im letzten Jahr ist ein Lkw von der Fahrbahn abgekommen, über den Hof gefahren, hat ein im Hof stehendes Auto mitgenommen und dann noch eine Werbetafel", erinnert sich der Eigentümer. In Englerts lebt es sich gefährlich. "1957 hat man die Fahrbahn verbreitert. Vorher gab es viele Auffahrunfälle. Eigentlich wollten wir eine Unterführung. Ihr bekommt es noch ruhig, die Straße wird demnächst verlegt, wurde gesagt. Das ist mehr als 50 Jahre her. Nichts hat sich getan." Auch der Radweg nach Biberach endet hier auf dem privaten Grundstück. "Nach den Kurven in Richtung Biberach - nach der Kreisgrenze - geht der Radweg weiter. Da muss man lebensmüde sein auf dieser Straße mit dem Rad an der schlimmsten Stelle durch die Kurven zu fahren." Zur Verbesserung der Lärmsituation schlägt er eine Geschwindigkeitsbegrenzung vor. Bisher dürfen Verkehrsteilnehmer mit bis zu 100 km/h durch Englerts fahren.

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Die "Initiative B 30" hat in Schellenberg und Englerts Videos gedreht. Sie können unter der Adresse aufgerufen werden: https://www.youtube.com/user/b30neu


 




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