Was bisher geschah
...oder wie man eine Bundesstraße zum Verkehrskollaps bringt
eine Überschrift, die das Ausmaß der Verkehrsprobleme auf der Bundesstraße 30 zwischen Baindt und Biberach/Riß verdeutlicht.
Die Partei Bündnis 90/Die Grünen zweifelt weiterhin am Bedarf des Aus- und Neubaus der Strecke, der sich seit Jahrzehnten hinzieht. Der Bedarf wird oft beschönigt, obwohl bereits 2010 rund 33 Prozent der Strecke überlastet waren.
Gaisbeuren, ein idyllisches Dorf in Oberschwaben zwischen der Schwäbischen Alb und dem Bodensee, hat traurige Berühmtheit erlangt. Die Ortsdurchfahrt von Gaisbeuren ist eine der am stärksten belasteten in ganz Deutschland und verzeichnete selbst im dritten Jahr der COVID-19-Pandemie in Deutschland - dem Jahr 2022 - über 1.000 km Stau mit rund 242 Staustunden - Werte, die normalerweise nur von den verkehrsreichsten Autobahnen bekannt sind.
Wie konnte es so weit kommen?
Bereits 1926 wurden erste Pläne zum Ausbau der Bundesstraße 30 Ulm - Friedrichshafen als leistungsfähige Hauptachse gemacht, aber erst in den 1950 bis 1960er Jahren wurden die Planungen vorangetrieben. Schon ab 1970 wechselten sich Auf- und Abstufungen, die Streichung aus Sonderausbauprogrammen, das Abstreiten eines Nutzens, die Darstellung als unbefahrene Nebenstrecke, der Abriss von Gebäuden beim Ausbau von Ortsdurchfahrten und peinlichen Planungen ab.