Probleme morgen

Sofern die aktuelle Bundesregierung aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP die Wirtschaft nicht komplett an die Wand fährt, ist ein Rückgang der Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße 30 weiterhin unwahrscheinlich. Im Gegenteil gehen diverse Verkehrsprognosen von einem Verkehrswachstum aus. Das zukünftige Problem ist nicht der Personen-, sondern der Güterverkehr. Dieser Umstand ist seit Jahren bekannt.

Bevölkerungszunahme zu erwarten

Noch vor etwa zehn Jahren wurde davon ausgegangen, dass die Bevölkerung in Deutschland stark zurückgehen wird. Oberschwaben gehörte damals zu den wenigen Regionen in Deutschland, in denen die Bevölkerung noch wuchs. Zudem ist Oberschwaben ein beliebtes Zuwanderungsgebiet. Mehrere Bevölkerungsvorausrechnungen gingen bis zum Jahr 2025 von einem weiteren Wachstum aus. Erst dann sollte es zu einer Stagnation der Bevölkerung kommen.

Aus Sicht des Jahres 2023 ist festzustellen, dass die Prognosen überholt sind. Die Bevölkerung wächst weiterhin und durch den Zuzug aus der ganzen Welt erreichte die Bundesrepublik einen neuen Bevölkerungshöchststand von ca. 84,3 Millionen Einwohnern. Die aktuelle Bundesregierung arbeitet daran Immigranten nach Deutschland zu holen, um dem bestehenden Fachkräftemangel zu begegnen.

Durch den fortschreitenden Klimawandel deutet sich zudem an, dass Teile im Osten Deutschlands zunehmend von einem Wassermangel betroffen sein werden. Dagegen bestehen im Süden Deutschlands Reserven. In der Folge ist mit einem weiteren Bevölkerungszuzug im Süden zu rechnen.

Die Bevölkerung in Oberschwaben wird demnach nicht ab, sondern eher zunehmen. Mit einem weiteren Bevölkerungswachstum wird auch das Verkehrsaufkommen im Personen- und Güterverkehr entsprechend ansteigen.


Annahmen zur Verkehrszunahme - was daraus geworden ist

Durch den absehbaren Ausbau des umliegenden Straßennetzes in der Region wird es weiterhin nicht nur zu induziertem Verkehr, sondern auch zu einer Verlagerung von noch mehr Schwerverkehr auf die B 30 kommen.

Die Verkehrsstudie Ost des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben weist großräumige Verkehrsverlagerungen von der A 96 auf die B 30 Ulm - Friedrichshafen aus - mit jedem weiteren Ausbau der B 30 von Ravensburg nach Friedrichshafen. Mit der Vollendung der großen Ortsumgehung Ravensburg im Jahr 2019 sollte demnach mehr Verkehr auf den Abschnitt von Baindt bis Biberach/Riß zukommen. Bedingt durch die COVID-19-Pandemie konnte ein Effekt bis zum Jahr 2023 noch nicht festgestellt werden. Erst zukünftige Verkehrszählungen können erste Ergebnisse zur Entwicklung liefern.

Die Elektrifizierung der Südbahn ist seit dem Jahr 2021 abgeschlossen. In frühen Annahmen wurde davon ausgegangen, dass mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke Ulm - Friedrichshafen - Lindau der Verkehr auf der B 30 stark abnehmen wird. In späteren Jahren wurde nachgewiesen, dass aufgrund der bestehenden hohen Verkehrsaufkommen auf der B 30 die Minderung nur gering ausfallen wird. Im Jahr 2023 zeigte sich, dass die Elektrifizierung der Südbahn praktisch keine nennenswerte Wirkung auf einen Verkehrsrückgang auf der B 30 hat. Die Vermutung liegt nahe, dass Fahrgastzuwächse auf der Südbahn, vor allem durch Neuverkehre in Folge einer Ausweitung des Angebots zurückzuführen sind.

Die bestehenden Probleme wurden nicht gelöst. Es ist zu erwarten, dass sie sich verstärken.

 

Weitere Informationen
Verkehrsstudie Ost des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben
Elektrifizierung der Südbahn

 


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Letzte Aktualisierung: 28. Apr. 2023
Seite erstellt am: 25. Nov. 2009



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Im ländlichen Raum fordern Bewohnerinnen und Bewohner eine respektvolle und ernste Verkehrspolitik. Eine Ungleichbehandlung gegenüber Städten muss abgebaut werden.

Im Ländlichen Raum orientiert sich eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik am tatsächlichen Bedarf. Staus und Unfallschwerpunkte müssen beseitigt werden.

Die Ungleichbehandlung zwischen Ost und West, Nord und Süd, Stadt und Land, Autobahn und Bundesstraße muss beendet werden.

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Die „Initiative B30“ setzt sich für nachhaltige Verbesserungen an der Bundesstraße 30 von Baindt bis Biberach an der Riß in Oberschwaben ein. Unser Ziel: Eine sichere, leistungsfähige und zukunftsfähige Infrastruktur, die Mobilität und Lebensqualität stärkt, Städte und Wirtschaftsstandorte verbindet und die Region nach vorne bringt.

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