Ortsumgehung Ravensburg

B 30 Süd
Ortsumgehung Ravensburg
Letzter Bauabschnitt VI (B 30 Süd)

Seit etwa dem Jahr 1980 warteten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ravensburg auf eine Ortsumgehung. Fünf von sechs geplante Bauabschnitte wurden bis zum Jahr 2001 verwirklicht: Die Weststadt wurde entlastet, ebenso die Nordstadt, die Nachbarstadt Weingarten, wie die Gemeinden Baienfurt und Baindt und sogar der Weiler Marsweiler erhielt eine Umfahrung. Zuletzt fehlte der Bauabschnitt von Ravensburg-Süd bis Ravensburg/Eschach. Dieser war ab 2013 im Bau und wurde Ende des Jahres 2019 fertiggestellt und freigegeben.

Die ehemalige B 30-Ortsdurchfahrt Ravensburg war zeitweise mit 25.800 Fahrzeuge/24h auf einer Länge von rund 700 Metern hoch belastet. An der Notwendigkeit der Vollendung der Ortsumgehung bestand nach Gutachten kein Zweifel. Ravensburg war zuletzt bis Ende 2019 im Zuge der B 30 die größte Ortsdurchfahrt zwischen Ulm und Friedrichshafen. Mit den zahlreichen Ampeln, der Tatsache, dass im Verlauf der Ortsdurchfahrt zwei Mal im rechten Winkel abgebogen werden musste und noch ein drittes Mal, um auf die Neubaustrecke zu gelangen, war Ravensburg das größte Nadelöhr.

Das Nadelöhr ist beseitigt und viele Ravensburger sind sich sicher, dass damit die Probleme im Zuge der B 30 gelöst sind. Unverständlicherweise verbinden sie damit, dass die B 30 damit im gesamten Landkreis Ravensburg fertiggestellt ist. Die Stadt Ravensburg legt seit dem ihren Fokus auf den B 32 Molldietetunnel, zur zusätzlichen Umfahrung der Innenstadt. Dieser wird von der Stadtspitze als wichtigstes Projekt in der gesamten Region betrachtet und die Bedeutung mit einfallsreichen Argumenten ausgemahlt. Die Realität wird nicht mehr gesehen.

Doch mit dem Wegfall des Nadelöhrs im Süden der Stadt Ravensburg wird die B 30 attraktiver und noch stärker belastet. Die "Verkehrsstudie Ost" des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben weist Verkehrsverlagerungen von der A 96 zur B 30 nach – mit jedem weiteren Ausbau der B 30 von Ravensburg nach Friedrichshafen. Demnach wird erwartet, dass noch mehr Verkehr über die B 467 durch die Orte Liebenau und Langentrog an Untereschach vorbei zur neuen B 30 gelangt und nach dem Ausbauende nördlich bei Baindt im weiteren Verlauf auf die Ortschaften Enzisreute, Gaisbeuren sowie Weiler Wattenhaus, Schellenberg, Englerts, Schneiderbenes, Hebershaus und Oberessendorf trifft.

Die Ortschaft Gaisbeuren ist seit der Fertigstellung der großen Ortsumfahrung Ravensburg das größte Nadelöhr zwischen Ulm und dem Bodensee. Die Verkehrsbelastung in den Bad Waldseer Ortschaften Enzisreute und Gaisbeuren betrug an Normalwerktagen im Jahr 2019 rund 29.000 Kraftfahrzeuge pro Tag. Selbst im Jahr 2021, dem zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie in Deutschland, betrug die Verkehrsbelastung noch 26.000 Fahrzeuge pro Tag. Lange Rückstaus vor Gaisbeuren gehören seit fast zwei Jahrzehnten zum Alltag. Damit ist die B 30 im Landkreis Ravensburg, auch nach der Fertigstellung der großen Ortsumfahrung Ravensburg, alles andere als fertiggestellt.

Hinzu tritt, dass der größte Teil des Wirtschaftsverkehrs in das mittlere Schussental, sowie den nördlichen Bodenseeraum über die B 30 verläuft: Der schwere Güterverkehr sammelt sich im Süden der Stadt Ravensburg und „fließt“ dann über die B 30 in Richtung Norden ab. Die Stadt Ravensburg sägt mit ihrer Ignoranz an dem Ast, auf dem ihre Wirtschaft sitzt. Sie sieht in Gaisbeuren und Enzisreute nur noch „unbedeutende“ Ortschaften.

Weitere Informationen
Verkehrsstudie Ost
Ortsumgehung Ravensburg, Bauabschnitt VI (B 30-Süd)

 


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Letzte Aktualisierung: 23. Mai 2023
Seite erstellt am: 25. Nov. 2009



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