29. Meinung: "Eine/Die Straßenbahn zwischen Ulm und Friedrichshafen ist ausreichend."
Klarstellung
Diese Behauptung ist echt kurios: Zwischen Ulm und Friedrichshafen fährt gar keine Straßenbahn.
Mit dem selben Argument versuchten die Grünen im Bodenseekreis in den 1990er-Jahren den Ausbau der B 31 zwischen Friedrichshafen und Überlingen zu verhindern. Auch hier sollte eine Straßenbahn ausreichend sein.
Im Jahr 1998 hat das Büro Dr. Schaechterle aus Ulm (heute Modus Consult Ulm) im Auftrag des Regierungspräsidiums Tübingen ein Gutachten erstellt und in 1999 vorgestellt: Im enger abgegrenzten Untersuchungsgebiet Uhldingen - Mühlhofen - Salem - Daisendorf - Meersburg - Stetten wurde ein Durchgangsverkehr von lediglich 20% ermittelt. Das heißt 80% des östlich von Überlingen auf der B 31 vorhandenen Verkehrs fuhr nur innerhalb des Untersuchungsraums. Damit bestanden subjektiv optimale Bedingungen für eine Straßenbahn.
Bereits im Jahr 1994 hat das Büro Jenni + Gotthardi AG, Zürich im Auftrag des Regierungspräsidiums Tübingen die Bodenseegürtelbahn untersucht und die Studie im Jahr 1995 vorgestellt. Dabei ging es schon nicht mehr um eine Straßenbahn. In der Studie wird davon ausgegangen, dass die Bodenseegürtelbahn auf der Strecke Friedrichshafen - Markdorf - Überlingen - Radolfzell mit 10 neuen Nahverkehrshalten verkehre und die Haltestellen alle 30 Minuten bedienen würden. Im Ergebnis wurde festgehalten, dass zwar eine Zunahme des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) um 29% zu erwarten sei, allerdings die Kfz-Verkehrsnachfrage nur um 2% sinke.